20. Mai 2019
Schürmatt Input

Erlebnispädagogik mit Eseln im Kooperativen Kindergarten Holziken

Das Team und die Kinder des Kooperativen Kindergartens Holziken verbringen jede Woche einen Halbtag mit Eseln im Wald. Dabei geht es um die Zusammenarbeit, das Überwinden von Hindernissen und darum, sich selbst entdecken zu lernen.

Ein erlebnisreicher Halbtag beginnt

Sobald wir jeweils auf dem Eselhof ankommen, beginnt der Tag mit unserem Begrüssungslied. Eine Gruppe beobachtet, begrüsst und bürstet die Esel und erledigt die Stallarbeit. Die andere Gruppe lernt den Esel ausserhalb des Stalls vom Boden aus besser kennen. Die Kinder lernen, den Esel zu führen und mit ihm verschiedene Aufgaben zu bewältigen. Dabei müssen sie sich anpassen und einfühlen. «Wenn der Esel geht, gehe ich mit, denn wir gehen gemeinsam». Wir lassen den Kindern auch Raum für spontane soziale Interaktionen untereinander. Dabei spielt der Esel als Eisbrecher eine wichtige Rolle. Die Esel akzeptieren uns Menschen, wie wir sind und begegnen uns ohne Vorurteile.

Wir  lernen uns und
unsere Umgebung kennen

Nach der Arbeit im Stall begeben wir uns auf einen gemeinsamen Spaziergang. Die Esel sind dafür die besten Motivatoren. Auf dem Erlebnispfad «Wald» entdecken wir die Umwelt Schritt für Schritt. Die Kinder überwinden zusammen mit den Eseln verschiedene Hindernisse. Sie lernen, noch intensiver aufeinander einzugehen und Rücksicht zu nehmen.

Wenn der Kopf, das Herz und die Hand mit dabei sind

Die Natur und die Tiere lösen in den Kindern Prozesse aus, die für ihre Persönlichkeitsentwicklung von grosser Bedeutung sind. Die Natur bietet den Kindern viele Anreize, aber auch Entspannung und Bezugspunkte zur Heimat. Die Natur zeigt sich jeden Tag neu. Auch wir Pädagoginnen können die Kinder in der Natur anders wahrnehmen als im Alltag. Zusammen etwas erlebt zu haben, das schweisst zusammen. Im Umgang mit den Tieren in der Natur sammeln die Kinder wertvolle Erfahrungen, erfahren ihre Grenzen und können diese spielerisch erweitern. Sie pflegen einen achtsamen Umgang mit der Natur, den Anderen und sich selber und erleben ein subjektives Gefühl von Freiheit.

Leider schon vorbei

Die gemeinsame Verpflegungspause am Feuer mit Wurst und Brot rundet den Halbtag ab und bietet Zeit für einen vergnügten Austausch. Nach dem anschliessenden Freispiel fährt der Schürmattbus beim Zehnderhüsli in Gränichen vor und holt uns ab. Wir verabschieden uns mit einem lauten «Läbet wohl». Der Halbtag mit den Eseln ist ein grosses Glück, der Pädagoginnen und Kinder zusammenschweisst.

Autorin: Silvana Probst

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