15. Sep 2021
Schürmatt Erfolgsgeschichten

In die Schule Entfelden wird eine Klasse der HPS Aarau integriert

In Unterentfelden startete am Montag, 9. August eine Kooperative Kindergartenklasse mit fünf Kindern in ein neues Schuljahr. Die Stiftung Schürmatt konnte gemeinsam mit der Schule Entfelden erfolgreich eine Klasse der Heilpädagogischen Schule Aarau auslagern und führt diese nun in kooperativer Form im Schulhaus Feld.

Eine fruchtbare Zusammenarbeit

Im Kindergarten Feld arbeiten zwei Klassen im Obergeschoss sehr eng zusammen. Die Klasse der Schule Entfelden besuchen 17 Kinder, in der Nachbarklasse werden im Moment fünf Kinder mit einer Beeinträchtigung unterrichtet. Die beiden Klassen arbeiten im kooperativen Modell. Die Einführung des Modelles bedeutete für alle – Lehrpersonen wie auch Kinder – eine Eingewöhnungszeit. «Besonders gefreut hat uns, wie schnell wir in die gegenseitige Kooperation treten konnten. Zu Beginn dachten wir, dass das Ganze sehr langsam aufgegleist werden müsste. Die Kinder haben uns aber im Alltag eines Besseren belehrt», sagt Corinne Meier, Heilpädagogin des Kooperativen Kindergartens. Zudem betont sie, dass der gute Start des Kooperativen Kindergartens nur dank der Unterstützung der Kindergärtnerinnen sowie der Schulleiterin der Regelschule so reibungslos möglich war. Sie haben der Stiftung Schürmatt die Basis geboten und waren von Anfang an bereit, die Kinder der Kooperativen Klasse in alle Aktivitäten miteinzubeziehen. Man ging bereits in der zweiten Woche gemeinsam zum Sportunterricht. Die Kinder zeigten kaum Berührungsängste und kamen schnell in Kontakt. Dieses rasche «Aneinander-Gewöhnen» bestärkt das gesamte Team in seinem Ziel, möglichst viele Gemeinsamkeiten zu finden und Aktivitäten miteinander durchzuführen. Dank der unkomplizierten Vermischung findet bereits jetzt, nur ein Monat nach dem Schulstart, soziales Lernen unter den Kindern statt. Viele Kinder sind neugierig aufeinander und begegnen sich vor allem in Freispielsituationen offen und interessiert. Das Schulteam tauscht sich regelmässig über das weitere Vorgehen und die Arten der Kooperation aus. 

Nur wenn alle auf dem aktuellen Stand sind und an einem Strang ziehen, kann eine fruchtbare Zusammenarbeit entstehen.

Der normale Kindergarten-Alltag

Die Kinder der kooperativen Klasse besuchen den Kindergarten jeweils an fünf Vormittagen sowie an einem Nachmittag. Am Donnerstag werden die Kinder jeweils auch über Mittag betreut. Rotierend gehen alle zusammen jeden zweiten Donnerstagmorgen in den Sportunterricht oder in den Wald. Laufend werden gemeinsame Aktivitäten, von denen Kinder mit und ohne Beeinträchtigung gleichermassen profitieren, geplant und umgesetzt. Es werden Ideen gesammelt, um den klassenübergreifenden Unterricht noch weiter zu intensivieren. Nicole Rieger, welche in der Stiftung Schürmatt den Kooperativen Kindergarten leitet, ist stolz darauf, was in dieser kurzen Zeit bereits erreicht werden konnte: «Im Team hat man sich schnell auf eine offene, spontane und kreative Zusammenarbeit verständigt. Den wertschätzenden Umgang miteinander geniessen alle. Es entsteht eine produktive Arbeitsatmosphäre, die gerade in einer solch engen Kooperation wie dieser eine Grundvoraussetzung ist.»

Das Modell der Kooperativen Klassen kennt die Stiftung Schürmatt seit vielen Jahren. Es wird bereits in drei weiteren Kindergärten (Aarau Rohr, Gontenschwil und Holziken) und einer Unterstufenklasse (Densbüren) erfolgreich umgesetzt. Über den gelungenen Start in Entfelden freut sich die Stiftung, welche es sich zum Ziel gesetzt hat, laufend weitere Klassen auszulagern und damit einen Beitrag zu leisten zugunsten einer engeren Verflechtung von Regelschule und Sonderschule und letztlich zur Integration von Menschen mit einer Beeinträchtigung.

Autorin: Nicole Rieger

Beitrag teilen