10. Jun 2024
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Wo Träume wahr werden

Unser tägliches Engagement für eine inklusive Gesellschaft.

In der Stiftung Schürmatt setzen wir alles daran, das Ziel einer inklusiven Gesellschaft zu erreichen – indem wir Barrieren abbauen und Chancengleichheit schaffen und es so jedem Menschen ermöglichen, sein volles Potenzial zu entfalten. Ein Beispiel dafür ist die folgende Geschichte von Nikita.

Schwieriger Start ins Leben

Nikita wurde in Russland geboren und hat seit seiner Geburt mit mehreren schweren Beeinträchtigungen zu kämpfen. Seine motorischen Fähigkeiten sind stark eingeschränkt und er kann nicht sprechen. In einem Sanatorium und Wohnheim für mehrfach behinderte Kinder verbrachte er seine ersten Lebensjahre, ohne jemals Zugang zu Bildung und mehr Bewegungsfreiheit erhalten zu haben. Mit elf Jahren zog Nikita zu seiner Mutter und seinem Stiefvater in die Schweiz.

Nikita verbrachte seine ersten Lebensjahre ohne Zugang zu Bildung und ohne Bewegungsfreiheit.

Die Entfaltung des Potenzials auf dem Weg zur Selbstbestimmung

Beim Eintritt in die Heilpädagogische Schule der Stiftung Schürmatt konnte Nikita nur mittels Kopfbewegungen kommunizieren und aufgrund eines fehlenden Rollstuhls war seine Mobilität auf das Minimum beschränkt. Schnell wurde klar, dass Nikita zu viel mehr fähig ist. Es wurden verschiedene medizinische und therapeutische Massnahmen ergriffen, um sein vorhandenes Potenzial zu entfalten und ihm den Zugang zu Bildung, Informationen und finanziellen Mitteln zu ermöglichen.

Dank Spendengeldern eines gemeinnützigen Vereins konnte für Nikita ein Sprachcomputer erworben werden. Diesen steuert er über seine Augenbewegungen, wobei die daraus resultierenden Wörter und Sätze audiovisuell wiedergegeben werden. Verbunden mit einem Laptop kann Nikita heute Dokumente erstellen, E-Mails versenden, Informationen abrufen, seine Garderobe selbstbestimmt über den Onlinehandel einkaufen und Filme geniessen. Dabei hat er auch seine Leidenschaft für die Musik entdeckt und besucht in seiner Freizeit regelmässig Konzerte und Discos.

Integration in die Arbeitswelt und Recht auf Mitbestimmung

Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Integration in reguläre Arbeitsangebote. So bringt auch Nikita seine Fähigkeiten in einem Atelier der Stiftung Schürmatt ein. Er arbeitet motiviert und mit grosser Ausdauer. Unter anderem ist er an der Produktion von Notizblöcken beteiligt, indem er Weisheiten, Gedanken und Zitate in vorbereitete Raster abschreibt. Diese können in den Verkaufsshops der Stiftung Schürmatt erworben werden.

Und schliesslich trägt Nikita als Mitglied des Klientenrats aktiv dazu bei, das Recht auf Mitbestimmung wahrzunehmen und umzusetzen. Wenn Themen anstehen, befragt der Rat in einem ersten Schritt die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner in der Wohngemeinschaft dazu. Dann trägt er die Ergebnisse zusammen und leitet sie an die leitenden Mitarbeitenden weiter.

Nichtdiskriminierung auf allen Ebenen

In jedem Menschen, egal ob mit oder ohne Beeinträchtigung, steckt Potenzial und Wille, etwas zu erreichen. Eine inklusive Gesellschaft kann dann funktionieren, wenn Menschen Grenzen überschreiten und unvoreingenommen auf Menschen mit Beeinträchtigungen zugehen. Dafür setzt sich die Stiftung Schürmatt täglich ein.

So können die Träume aller wahr werden.

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